Die Geschichte der Region um das Selker Noor beginnt mit den Wikingern im 9. Jahrhundert. Die Wikinger errichteten zwischen Ost- und Nordsee die bedeutende Stadt Haithabu. In Selk wird nun an der Badestelle ein Aussichtssteg eröffnet, der die historischen Stätten erlebbar macht. Gemeinsam mit der Gemeinde Selk, dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH), dem Welterbe Haithabu-Danewerk, der Aktiv Region Schlei-Ostsee und dem Technischen Hilfswerk wurde das Projekt entwickelt. Am Aussichtspunkt weist eine Tafel auf wichtige Punkte am Selker Noor hin. Von hier aus kann der Besucher die historischen Stätten des Wikingerdorfes Haitabu, das Ende des Kograbens und den Königshügel sehen. Außerdem ist der Steg Teil des Rundwanderweges um das Noor. Das Projekt wurde in ehrenamtlicher Arbeit umgesetzt. Lediglich die Materialkosten waren von der Gemeinde Selk zu tragen, wobei auch öffentliche Fördergelder genutzt wurden.
Zunächst wurde ein alter Steg entfernt. Anschließend begannen die Ortsverbände Hamburg-Harburg und Schleswig mit dem Einspülen der neuen Stahl-Pfeiler im Selker Noor. Die Helfer der Bergungsgruppe aus dem Stützpunkt Louisenlund schnitten diese dann auf die richtige Höhe. Um die Stabilität zu erhöhen, wurden sie mit Sand gefüllt. Anschließend wurde eine Holzkonstruktion als Unterbau für den Steg auf die Pfähle montiert. Mit Hilfe eines Pontons und Wathosen konnte auch im Wasser trockenen Fußes gearbeitet werden. Schlechtes Wetter hielt die Helfer nicht davon ab, weiter an dem Projekt zu arbeiten.
Die Helfer des Ortsverbandes Schleswig und des Stützpunktes Louisenlund bauten dieses gemeinsam mit Helfern aus der Gemeinde Selk aus heimischem Lärchenholz mit Hilfe von Überblattungen und Verzapfungen. Für den Boden des Steges wurden Kunststoffplatten verlegt. Am Ende des Steges befindet sich eine Aussichtsplattform, auf der eine Informationstafel angebracht ist. Diese stellt den Bezug zu den historischen Ereignissen und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit her.
Der Steg wurde am 14. Juli von Projektleiter Wolfgang Schmitz (Bürgermeister der Gemeinde Selk), dem Vertreter der Vorsitzenden der Aktiv Region Schlei-Ostsee, der Projektleiterin Welterbe und Vertretern des THW eingeweiht. Wolfgang Schmitz bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern: "Dieses Projekt ist ein großes Zeichen ehrenamtlichen Engagements, ohne eure Hilfe und Fachkenntnis hätten wir diese Maßnahme nicht umsetzen können. Es wertet dieses schöne Fleckchen Erde in Selk auf.“ Jetzt können Besucher den Blick über das Selker Noor genießen.
